Den „blauen Lappen“ waren sie endgültig leid. Durch die Erfindung von vier Schülern der Technischen Beruflichen Schule 1 (TBS 1) dürfte der Schülerausweis mit all seinen Anfälligkeiten für Verwaschungen, Risse und sonstige Abnutzungserscheinungen wohl bald ausgedient haben – zumindest am Ostring 25.
Strapazierfähiges Neobond-Papier in schickem Blau mochte die vier Schüler Justin Walter, Nino Gralla, Jerzy Lamek und Jan Ruhfus (im Bild v. l.) noch nie so recht überzeugen. „Zu verschleißanfällig und obendrein wenig zeitgemäß“, so das Fazit der angehenden informationstechnischen Assistenten über den Schülerausweis im klassischen DIN A6-Format. Sie stellten jetzt auf papierlos um und ersetzten ihre alten Schülerausweise durch eine selbst ausgetüftelte App. Diese ist sowohl im Android- als auch iOS-Store verfügbar. Zusätzlich kann der Ausweis in der Wallet eines Smartphones abgelegt werden.
Dabei läuft die Ausweis- und sogar die Foto-Erstellung weitgehend automatisiert ab, eine Prüfung der Bilder erfolgt weiterhin durch die Klassenleitungen.
Die Administrationsoberfläche und der Prozess der Ausweis-Erstellung wurden in enger Kooperation mit Lehrern der TBS 1 entwickelt.
Damit nicht genug: Die Schüler gründeten auch gleich eine eigene Firma (https://www.geevoo.de) und nehmen zurzeit erfolgreich an einem Start-up-Wettbewerb teil (Senkrechtstarter).
Jüngst wurde das im Sommer letzten Jahres gestartete Projekt auch Dietmar Dieckmann, dem Kulturdezernenten der Stadt Bochum, präsentiert. Dieser war begeistert und signalisierte großes Interesse.
Am Ostring soll der digitale Schülerausweis bereits mit dem Halbjahreswechsel zum Einsatz kommen – zunächst in den Vollzeitklassen, ab dem nächsten Schuljahr dann in der gesamten Schule. Auch die (datenschutz-)rechtlichen Voraussetzungen für die Einführung sind bereits geschaffen. Geplant sind weitere Erweiterungen der App wie etwa Bibliotheks- oder Messe-Ausweise.