TBS1 Bochum – Bereich Solartechnik

Bildungsziele

  • Bewusstsein schaffen für die Zusammenhänge zwischen Energieverbrauch, Schadstoffausstoß und Umweltbelastung und -zerstörung bei unterschiedlichen Verfahren zur Energiegewinnung, Gesamtökobilanz
  • Befähigung vermitteln zur Differenzierung des Belastungspotenzials unterschiedlicher Verfahren und Energieträger
  • Darlegung der ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des derzeitigen Energiekonsums, Verantwortung im Sinne der Agenda 21 übernehmen
  • Verantwortungsbewusstsein schaffen für den sorgsamen Umgang mit Energie
  • Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der lokalen Agenda verdeutlichen
  • Entwicklungspotenzial regenerativer Energietechnik für die Energieregion Ruhrgebiet aufzeigen
  • und natürlich: Erweiterung von Fachkompetenzen aus den Bereichen Chemie, Elektrotechnik und Metalltechnik

Photovoltaikanlage

Zur Realisierung dieser Bildungsziele arbeiten die unterschiedlichen Abteilungen der Technischen Beruflichen Schule 1 im Team eng zusammen, um innerhalb der beruflichen Erstausbildung sowie in der beruflichen Weiterbildung die gesetzten Ziele zu erreichen. Lernträger ist dabei u.a. eine inzwischen 20kW große Photovoltaikanlage, mit deren Bau im Winter 1997/98 begonnen wurde, in der ersten Ausbaustufe betrug die Nennleistung 10 kW. Der Förderverein als Betreiber der Anlage stellte im Frühjahr 2000 den Antrag zur Erweiterung der Anlage auf 20kW, da durch die zum 1.4.2000 gültige Neuregelung zur bundesweiten Einspeisevergütung (Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG) Photovoltaik-Strom mit DM 0,99/kWh vergütet wird. Die Investitionskosten werden durch einen Zuschuss aus dem NRW-Programm „Rationelle Energieverwendung und Nutzung unerschöpflicher Energien“ sowie einen Kredit aus dem 100.000-Dächer-Programm der Bundesregierung gedeckt. Die Tilgung des Kredits erfolgt aus dem Stromertrag der gesamten Photovoltaik-Anlage. Die Anlagenerweiterung wurde im Frühjahr 2001 realisiert, die Inbetriebnahme erfolgte am 4.Mai 2001. Die Vergrößerung der Anlage steht im Einklang mit den Zielen der Industrieländer, die Treibhausgasemissionen zu vermindern, wozu sich die Bundesrepublik Deutschland durch Unterzeichnug des Kyoto-Protokolls zur Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen verpflichtet hat. Die Nutzung Erneuerbarer Energieträger zur Energieversorgung spielt dabei eine zentrale Rolle.

Fächerübergreifender Einsatz in der Beruflichen Erstausbildung und in der Weiterbildung (Fachschule für Technik)

Messwerterfassung

  • Elektrischer Energieertrag
  • Meteorologische Daten
  • Schadstoffbelastung der Umgebung

Messwertauswertung

  • Umweltdatenbank
  • Visualisierung
  • Statistik

Datenübertragung

  • Übertragung innerhalb der Schule
  • Bereitstellung der Daten für ein Schulwetternetz
  • Einspeisung ins Internet

Anlagenplanung

  • Mechanische/elektrische Komponenten
  • Genehmigungsverfahren/Errichtungsbestimmungen
  • Kosten/Nutzenrechnung unter ökologischen Aspekten

Neue Technologien, neue Berufsfelder

Alternative Energieerzeugung ist natürlich nicht der einzige Aspekt, der zur Entscheidung für eine Solaranlage an der TBS1 geführt hat: Neben der Möglichkeit, anschaulich auf zentrale Probleme unserer Zeit aufmerksam machen zu können und die Verzahnung von Technik (Elektrotechnik, Datenverarbeitungstechnik), politischer Verantwortung (Politik, Wirtschaftslehre) und moralischer Verantwortung (Religionslehre) ins Bewusstsein der Schüler zu rufen, ist es auch die Notwendigkeit, Zukunftsperspektiven und neue Technologien sowie Berufsfelder ( z.B. Solateur/in, Fachkraft für Solartechnik) zu erschließen. Damit erreichen wir nicht nur die Schüler an der TBS1. Durch die Internetpräsenz und die Mitarbeit im Arbeitskreis Schulen und Bochum Agenda 21 im Netzwerk der Umweltkontaktschulen NRW ergeben sich häufig beanspruchte Beratungstätigkeiten und Kontakte zu Bildungseinrichtungen in Bochum und Umgebung. Die Solartankstelle und die der Schule zur Verfügung stehenden Elektrofahrzeuge unterstützen diese Aufgabe.

Messdaten

Die Erfassung und Auswertung von solartechnisch relevanten Daten erfolgt kontinuierlich und automatisiert.

  • Umgewandelte Sonnenergie, Einspeisung ins Stadtwerke-Netz
  • Leistungsvergleich der montierten Module
  • Leistung auf der Gleichspannungsseite der Wechselrichter
  • Leistung auf der Wechselspannungsseite
  • Wirkungsgrad
  • Globale Strahlung, Sonneneinstrahlung
  • Lufttemperatur
  • Modultemperatur
  • Relative Feuchte
  • Niederschlag
  • Windgeschwindigkeit
  • Windrichtung
  • Vermiedener CO2-Ausstoß
  • In Vorbereitung: Luftdruck,Staub, Ozon, usw.

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