Drei Jahre lang haben sechs Schulen aus vier Städten und drei Ländern gemeinsam in einem Erasmus+-Projekt zusammengearbeitet. Im Rahmen dieses Projektes wurden neue innovative digitale Hilfsmittel für den schulischen Alltag ausprobiert und eingeführt, Lebensräume für Insekten geschaffen und deren Population gezählt, eine digitale Umwelttafel erstellt, ein Biotopmonitor gebaut und eine App zur Insektenerfassung entwickelt.
Gemeinsam mit dem Deutschen Gymnasium Kadriorg aus Tallinn (Estland), dem 2. Lyzeum aus Białystok (Polen), dem Conrad-von-Soest Gymnasium und dem Börde-Berufskolleg aus Soest sowie der Lieselotte-Rauner-Hauptschule (LiRaS) aus Wattenscheid präsentierten unsere Schülerinnen und Schüler der Technischen Beruflichen Schule 1 (TBS1) vom 13. bis 17.06. im Europaparlament die Projektergebnisse. Jede Schule hat in lebendigen Vorträgen und Kurzfilmen ihre Sicht und ihre Produkte vorgestellt. Aber nicht die technischen Aspekte standen dabei im Vordergrund, sondern die Schülerinnen und Schüler, die in erfrischender Art und Weise die persönlichen Erfahrungen des internationalen Austausches hervorgehoben haben. Dadurch wurde das eigentlich wichtigste Ziel des Projektes bestätigt, nämlich die Förderung der Europäischen Idee.
Frau Birgit Sippel (MdEP) würdigte das Engagement und nutzte die Vortragspausen, um mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Anschließend konnten wir alle eine Debatte im Plenarsaal verfolgen; passenderweise ging es dabei auch um ein Umweltthema: die Klimawandel bedingte Wasserknappheit.
Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass nicht nur international zusammengearbeitet wurde, sondern dass die mehr als 100 Schülerinnen und Schüler auch alters- und schulformübergreifend gemeinsam die Projektziele verfolgten. Die LiRaS hat beispielsweise in ihrem Schulgarten das Abschlussprojekt einer Technikergruppe der TBS1 aufgestellt. Dieser Biotopmonitor erfasst Umweltdaten wie Temperatur, Sonnendauer und schießt in einstellbarer Frequenz Fotos von einem Lebensraum für Insekten. Auch besteht die Möglichkeit, Zeitrafferfilme erstellen zu lassen. Die Daten und die Bilder werden im Internet zur Verfügung gestellt.
Ein weiteres Beispiel ist die von Schülerinnen und Schülern der informationstechnischen Assistenten entwickelte App zur Erfassung von Insektenpopulationen. Schüler der Sekundarstufe I in Tallinn, Białystok, Soest und Bochum konnten damit Insekten bestimmen und deren Standort an eine Datenbank senden. Die Daten werden über eine Internetseite auf einer Karte sicht- und auswertbar gemacht.
Zum Abschluss haben die beiden Gesamtprojektleiter Claudia Krause, LiRaS, und Ralf Adams, TBS1, allen Projektbeteiligten ihr herzliches Dankschön ausgesprochen und erklärten das Projekt offiziell für beendet.