Die Technische Berufliche Schule 1 (TBS 1) nimmt an dem dreijährigen Erasmus+-Projekt „Einsatz moderner digitaler Technologien in Schulprojekten“ teil.
Dieses Projekt hat mehrere Ziele:
- Förderung des europäischen Gedankens
- Erstellung digitaler Hilfsmittel zur Erfassung von Insektenpopulationen
- Einbindung moderner digitaler Hilfsmittel in den schulischen Alltag
- Nachhaltige Integration des Umweltbewusstseins in den Unterricht
Nach vielen vorbereitenden Online-Sitzungen der beteiligten Lehrer:innen fand in der Woche vom 8. bis zum 12. November unser erstes Live-Treffen in Bochum in der TBS1 statt. Die Projektpartner der Sekundarstufen 1 und 2 aus Bochum, Soest, Tallinn (Estland) und Białystok (Polen) hatten sich für diese Woche viel vorgenommen, soll doch im April mit dem Erfassen ausgesuchter Insektenpopulationen begonnen werden.
Begrüßt wurden unsere Gäste von unserem Schulleiter Thomas Glaß und der Bürgermeisterin Gabriela Schäfer. Frau Schäfer nahm sich anschließend die Zeit, intensiv mit unseren Projektpartnern aus Bochum, Soest, Tallinn und Białystok über das Projekt, aber auch über die besondere Bedeutung Osteuropas für die EU im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen zu sprechen.

Das Projektteam (ohne die Kollegen aus Białystok)
Studierende der Fachschule für Elektrotechnik stellten ihren Umwelt-Datenlogger vor. Über eine Kamera werden in wählbarer Frequenz Fotos eines Biotops geschossen und als Einzelfotos oder Zeitrafferaufnahme im Netz zur Verfügung gestellt. Parallel dazu werden Umweltdaten wie Temperatur, Sonnenschein etc. mit Zeitstempel und GPS-Koordinaten in einer Datenbank abgespeichert, so dass die Aufnahmen mit den Umweltdaten in Korrelation gesetzt werden können. Für unsere Projektpartner, die wegen der Corona-Lage nicht persönlich anwesend sein konnten, haben unsere ITA-Schüler einen Live-Stream eingerichtet. In den anschließenden Gesprächen wurden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten besprochen. Ein tolles Produkt, für das wir als Projektteam den Studierenden herzlichen danken.

Das Projektteam Datenlogger präsentiert sein Produkt. V. l.: Ralf Adams, Ansgar Ruthenbeck, Marvin Husarek, Fabian Zainert, Davin Müller.
Für das Erreichen der Projektziele sind folgende Arbeitsschwerpunkte für die Woche gesetzt worden:
- Das Gesamtkonzept der Datenbank zur Erfassung und Verwaltung der Messwerte
- Integration beispielsweise in den Biologie-Unterricht
- Der Insektensteckbrief
- Digitale Kooperation
Die einzelnen Themen wurden jeweils durch einen Fortbildungsinput eröffnet und anschließend in konkreten Arbeitsphasen für das Projekt erschlossen. Beispielhaft sei hier die Einrichtung einer digitalen Projektverwaltung nach der Kanban-Methode erwähnt oder die Abbildung des Projektlebens in eTwinning.
Bezüglich der Messwertdatenbank wurde uns von Schüler:innen in der Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten der aktuelle Stand der Insektenzähl-App vorgestellt. Diese hat nun die wichtigsten technischen Hürden überwunden. Was nun folgt, ist aber nicht minder aufwändig: Die App muss noch um einige Funktionen zur besseren Bedienbarkeit erweitert werden. Trotzdem darf man dem ITA-Team zu der sehr guten Leistung gratulieren!

Kollegen während der Arbeitsphase zur Datenbank (von links nach rechts: Aleksandra Kaczmarek aus Bochum, Martin Janczik und Norbert Duda aus Białystok)
Abgerundet wurde die Woche durch ein zum Thema passendes Begleitprogramm: Bei einem Treffen mit Frau Emanuela Danielewicz von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Bochum (https://dpg-bochum.nrw) und unserem Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer wurden Möglichkeiten besprochen, wie von diesem Projekt ausgehend weitere Aktivitäten in Richtung deutsch-polnischer Freundschaft initiiert werden könnten. Ein Besuch der Ruhr-Universität verschaffte durch eine kurzweilige Führung interessante Einblicke in die Bedeutung von Insekten für viele Pflanzen. Herr Frank Rous, Ausbildungskoordinator der RUB, stellte uns die Ausbildungsangebote der RUB vor und ermöglichte einen Besuch der dortigen Lehrwerkstätten. Dabei ergab sich ein interessanter Meinungs- und Erfahrungsaustausch über die berufliche Erstausbildung in den verschiedenen Ländern.

Besuch der Lehrwerkstätten der RUB
Den Abschluss bildet der Besuch der Lieselotte Rauner-Schule in Wattenscheid. Dort wurde der Datenlogger aufgestellt und in Betrieb genommen. Dabei wurde die geplante Entwicklung des Biotops besprochen. Anschließend wurde noch ein zweites Biotop besucht, welches nach der Transekt-Methode von Schüler:innen der Lieselotte Rauner Schule untersucht werden wird.
Nun sind viele Entscheidungen getroffen und Weichen gestellt worden und wir freuen uns auf ein Wiedersehen – dann auch mit allen beteiligten Schüler:innen – in Tallinn.

Inbetriebnahme des Datenloggers auf dem Gelände der Lieselotte Rauner-Schule in Bochum-Wattenscheid

Förderhinweis zu Erasmus+-Projekten: Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, welcher nur die Ansichten der Verfasser wiedergibt, und die Kommission kann nicht für eine etwaige Verwendung der darin enthaltenen Informationen haftbar gemacht werden.