Wir möchten heute von einer außergewöhnlichen Reise berichten, die uns, Steve Krien und Sven Chromik, als Lehrkräfte der TBS1 im März diesen Jahres nach Polen führte. Zusammen mit 13 weiteren KollegInnen hatten wir die einzigartige Gelegenheit, an einem internationalen Projekt teilzunehmen, das darauf abzielte, die Demokratie in einer globalen Perspektive zu stärken. In den sieben Tagen unseres Aufenthalts erlebten wir unvergessliche Momente und gewannen tiefgreifende Einsichten.
Unser Programm begann mit dem Besuch des Stammlagers, einer Gedenkstätte, die an die grausamen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs erinnert. Besuch des Stammlagers und des angrenzenden Vernichtungslagers Birkenau brachte uns die unfassbaren Schrecken der Vergangenheit nahe und ließ uns erkennen, welchen hohen Preis die Abwesenheit von Demokratie und Menschenrechten fordert.
Im Anschluss besuchten wir das jüdische Zentrum in Oświęcim (Auschwitz), wo wir tiefe Einblicke in das jüdische Leben vor dem Krieg erhielten. Es war eine bewegende Erfahrung, die uns die jüdische Kultur und Traditionen näherbrachte und uns zeigte, wie wichtig es ist, den Beitrag und das Leid der jüdischen Gemeinschaft in der Geschichte nicht zu vergessen.
Während unseres Aufenthalts fanden abendliche Reflexionsgespräche statt, in denen wir unsere Eindrücke und Gedanken miteinander teilten. Diese Gespräche waren von großer Bedeutung, da sie uns die Möglichkeit gaben, die erdrückenden Eindrücke zu verarbeiten und unsere Emotionen zu teilen. Es war beeindruckend zu sehen, wie das Erlebte uns als Gruppe enger zusammenbrachte und wie wir gemeinsam überlegen konnten, wie wir die Demokratie in unseren Schulen und Gemeinschaften stärken können.
Besonders bewegend war die Begegnung mit der Zeitzeugin Rena Rach, die im polnischen Ghetto geboren wurde. Ihre Geschichten und Erlebnisse berührten uns zutiefst und vermittelten uns einen unmittelbaren Eindruck von den damaligen Ereignissen. Durch diese persönliche Begegnung wurde uns noch deutlicher, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist und dass es unsere Verantwortung ist, uns aktiv dafür einzusetzen.
Neben den Gedenkstätten und Reflexionsgesprächen hatten wir auch die Gelegenheit, das jüdische Leben in Krakau kennenzulernen. Der Besuch von Schindlers Fabrik war ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Hier erfuhren wir mehr über das Leben während der Zeit des Nationalsozialismus und den mutigen Einsatz von Menschen wie Oskar Schindler, die ihr Leben einsetzten, um Juden zu retten.
Diese Reise hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, die Demokratie in internationalen Projekten zu stärken. Durch den Austausch mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen konnten wir erkennen, dass die Stärkung der Demokratie ein gemeinsames Ziel ist, das wir nur durch den Dialog und die Zusammenarbeit erreichen können.
Angesichts der tiefgreifenden Erfahrungen, die wir gemacht haben, sind wir nun fest entschlossen, das Bewusstsein für Demokratie und Menschenrechte auch an unserer Schule zu stärken. Wir möchten die Erkenntnisse, die wir aus diesem internationalen Projekt gewonnen haben, nutzen, um unsere SchülerInnen für diese wichtigen Themen zu sensibilisieren.
Wir möchten uns bei allen Beteiligten bedanken, die diese Reise und das internationale Projekt ermöglicht haben. Unser Dank gilt insbesondere der Bezirksregierung Arnsberg für ihre Unterstützung und dem polnischen Gastgeberland für ihre herzliche Aufnahme. Durch solche internationalen Projekte können wir gemeinsam daran arbeiten, die Demokratie weltweit zu stärken und eine bessere Zukunft für kommende Generationen zu schaffen.
Lassen Sie uns gemeinsam für Demokratie, Menschenrechte und eine inklusive Gesellschaft eintreten. Lasst uns unsere Stimmen erheben und die Demokratie in internationalen Projekten stärken.
Steve Krien und Sven Chromik – Lehrkräfte der TBS1